Aktuelle Meldung
Update zum nicht enden wollenden Ärger um Zoo Zajac
Liebe Tierfreunde,
wie schon mehrfach berichtet werden seit Mitte Januar im Duisburger Zoofachgeschäft Zoo Zajac Hundewelpen verkauft. Die Prosteste von vielen Tierschützern und die begleitenden Negativberichte im WDR Fernsehen und vielen Online-Nachrichtenportalen konnten Herrn Zajac nicht davon abhalten weiterhin Hundewelpen ab der 9. Lebenswoche zum Verkauf anzubieten.
Selbst der Rückzug von Hundefutterherstellern, die ihre Produkte nicht mehr in seinem Geschäft anbieten möchten hat den Geschäftemacher nicht beeindruckt. Herr Zajac ist der einzige Zoofachhändler deutschlandweit, der sich über die gemeinsame Vereinbarung des Zentralverbandes der Zoologischen Fachbetriebe hinweg gesetzt hat. Für den Zentralverband steht fest: Hunde und Katzen gehören nicht in den Zoofachhandel.
Der Deutsche Tierschutzbund appelliert „an Züchter und Halter, keine Welpen an einen profitorientierten Zwischenhändler zu liefern. Auch verantwortungsvolle Hundeinteressenten sollten niemals in einem Zoohandel nach einem passenden Hund suchen. (...) Mit dem Verkauf im Zoogeschäft gehen außerdem oft Lockangebote einher, die auf spontane Entscheidungen bei den Kunden zielen. Eine sachkundige Beratung ist dabei meist nicht gegeben. Ohne sorgfältige Vorüberlegungen landen viele Hunde aus solchen Spontankäufen später in Tierheimen, weil sie doch nicht in die Lebensplanung passen. Darüber hinaus befürchtet der Deutsche Tierschutzbund, dass Welpen, die im Zoohandel angeboten werden, überwiegend aus Massenzuchten stammen. Für verantwortungsvolle Züchter sollte eine Abgabe ans Zoofachgeschäft nie in Frage kommen.“*1
Kritik kommt ebenfalls aus der nächsten Umgebung von Zoo Zajac, vom Tierschutzzentrum Duisburg e.V.. Der Verein betreibt das städtische Tierheim und wird vermutlich direkt von den Spontankäufen bei Zoo Zajac betroffen sein, wenn die Welpen groß werden, nicht mehr süß sind und weg müssen. Das Tierheim ist bereits jetzt mit über 90 Hunden schon fast voll belegt, berichtet Monika Lange (Vorsitzende des Duisburger Vereins) dem WDR.
„Die Langhaardackel, Labradoodle oder Australian Shepherds stammen laut Zajac alle von Privatzüchtern, die sein Team vorher besucht und unter die Lupe genommen hat. So will er vermeiden, kranke Welpen zu verkaufen. (...) Zoo Zajac aber garantiert die Seriosität seiner Züchter. Deshalb gibt es auch beim Kauf eines Welpen eine „14-Tage-Gesundheitsgarantie“. Und die ersten Käufer hat das überzeugt, denn innerhalb der ersten beiden Verkaufstage sind acht Welpen zum Preis von 800 Euro und mehr über die Ladentheke gegangen. Bis zu 1.000 Welpen sollen hier pro Jahr verkauft werden.“*2 Doch, wer seine Welpen liebevoll zu Hause aufzieht, verschachert sie nicht an ein Zoogeschäft. Ein ethisch orientierter Züchter sucht sich die Käufer seiner Welpen genau aus und ist ein Hundeleben lang für sie da. Doch für Massenvermehrer ist der Hundehandel bei Zoo Zajac ein sehr lukratives Geschäft. Angeblich möchte Norbert Zajac nicht mit Hundevermehrern aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten. Wie lange er das durchhalten kann ist fraglich. Fakt ist: Menschen, die ihren Vierbeiner bei Zoo Zajac kaufen werden nie erfahren woher (von wem, aus welchen Lebensumständen) ihr neues Familienmitglied wirklich kommt!
Viele engagierte Tierschützer werden ihm weiterhin auf die Finger schauen.
Rechtlich ist es übrigens nicht möglich einen HundeWELPEN legal aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen, da laut Gesetz jeder Hund der die Grenze übertritt eine Tollwutimpfung haben muss, die bereits 21 Tage im Hundekörper sein muss. Eine Tollwutimpfung bekommen Hundekinder gewöhnlich mit 12 Wochen. Dazuzurechnen sind die 21 Tage, die die Impfung vor der Reise im Hund sein muss. Damit wäre ein Hund der aus dem Ausland einreisen kann mindestens 15 Wochen alt, somit kein Welpe mehr (und wahrscheinlich auch nicht mehr so lukrativ, da nicht mehr so klein und niedlich) sondern ein Junghund.
Zu Beginn des Verkaufs der Hundewelpen hat Herr Zajac noch damit geworben, dass es Nachkontrollen (freiwillig) bei den neuen Hundebesitzern geben wird (ähnlich wie es seriöse Tierheime und Tierschutzorganisationen handhaben), doch mittlerweile ruderte er zurück und sagte dem WDR: „In dem Augenblick, in dem die Kunden den Hund bezahlt haben, kann ich bei denen ja keine Hausdurchsuchung erzwingen“.*2 Wenn es ihm um das Wohl der Tiere gehen würde, würde er zumindest versuchen Nachkontrollen durchzuführen. Doch wie erwartet scheint Herr Zajac nur hinter dem schnellen Geld her zu sein und dabei nicht zu bemerken wie er die Tiere missbraucht.
Wie mehrfach deutlich geworden ist spricht Herr Zajac davon nur mit seriösen (privat) Züchtern zusammen zu arbeiten. Hier müsste man eher von privaten Hundevermehrern reden, denn den Züchtern, die dem VDH (dem Verband für das deutsche Hundewesen) oder seinen Mitgliedsvereinen angehören ist es satzungsmäßig untersagt „in irgendeiner Weise den kommerziellen Hundehandel (zu) unterstützen oder sich sogar beteiligen. Sollten einzelne Züchter in diesem Punkt gegen die VDH-Satzung verstoßen, sind sie aus VDH-Mitgliedsvereinen auszuschließen.“*3 Falls also die seriösen Züchter Herrn Zajac nicht zur Verfügung stehen, wird er auf unseriöse zurückgreifen müssen.
Ihr/euer
Pfotenhilfe-Team
Quellen:
*1 www.tierschutzbund.de/kampagne_welpenverkauf.html
*2 www.wdr.de/tv/tieresucheneinzuhause/sendungsbeitraege/2012/0129/00_zoo_zajac.jsp
*3 www.vdh.de/hunde-muessen-draussen-bleiben.html